Zum Inhalt springen

Auf deinem Weg lag der ökumenische Jugendkreuzweg

Auch in diesem Jahr fand wieder ein Jugendkreuzweg in Simmern statt
Datum:
17. Apr. 2025
Von:
Claudia Jörg

Schule, Gerechtigkeit, Umwelt und Frieden- Themen des ökumenischen Jugendkreuzweges

Start an der  FEG

In Simmern traf man auf dem Weg von Obi in die Innenstadt zahlreiche Jugendliche, die sich entlang verschiedener Stationen mit ihrem Leben und dem Leiden Christi beschäftigten. So wurde der Spielplatz Gerhard-Hauptmann-Straße oder der Parkplatz der Kreisverwaltung mit der Josefsgrotte zu besonderen Orten des Nachdenkens, Erzählens oder Singens. Zum ersten Mal wurde diese Route gegangen, die bei der FEG (freie evangelische Gemeinde) begann und in St. Josef endete. Dabei trafen sie auch auf Jugendliche, die mit ihren Rädern ihr Können auf Treppen und Geländern testeten oder vor dem JuCa abhingen.  

Stationen wurden zwischen evangelischen und katholischen Jugendlichen zur Vorbereitung aufgeteilt

auf dem Weg von Obi zum Spielplatz Gerhard-Hauptmann-Straße

Jeweils Jugendgruppen der evangelischen und katholischen Gemeinde hatten im Vorfeld  die Motive zu den Stationen „Auf Deinem Weg“ untereinander aufgeteilt, sich damit befasst und inhaltlich für alle Teilnehmenden vorbereitet. Dabei griffen sie auf Popsongs, kreative Elemente, kleine Schauspieleinheiten und Texte zurück. Immer wieder wurden die Anwesenden aktiv eingebunden und zur Selbstreflektion angeregt.

ungewöhnliche Bestuhlung an der ersten Station

Beginn in der FEG -die Jugendlichen sitzen an ihrem Weg

Michael Lauff, Pastor der FEG, begrüßte die Jugendlichen mit einer ungewöhnlichen Bestuhlung in der Johann-Philipp-Reis-Straße. Sie sollten Platz nehmen können an ihrem Weg, sich einfinden, wo ihr Platz sein kann. Musikalisch begleitet wurde jede Station mit dem Liedruf, den einige Mitglieder der neuen Band von crossport to heaven musikalisch gestalteten.

an verschiedenen Stationen ging es durch die Innenstadt

Der Weg führte durch die Stadt Simmern

Bei der ersten Station „Stolpernd“ war der Song  „Gott steh mir bei“ von Adel Tawil ein zentrales musikalisches Element. Jugendliche berichteten aus ihrem Schullalltag: Lehrer, die sticheln, einem nix zutrauen. Die Schule lässt sie stolpern. Sie wünschen sich mehr Zusammenhalt, vermissen Rücksichtnahme. Sie erleben Mobbing: „sie warten nur, dass sie über mich lachen können“. Alle sammeln ihre persönlichen Stolpersteine, die den Menschen ins Leben geworfen werden, sie sogar zu Fall bringen können. Symbolisch legen sie diese bei purpurnem Mantel und Dornenkrone ab.  Mit „Kriechend“ ist das Motiv der zweiten Station  überschrieben. Dabei nahmen die Jugendlichen in den Blick, was ihnen gut tut und was sie schwächt. Sie wagten dabei den Vergleich mit Akkus, die geladen und entladen werden können.  Stress in der Schule mit Arbeiten, Tests und den Bedingungen in der Schule, Familienfeiern, die anstrengend sind, Sport und Verpflichtungen, die sie haben, lassen sie am Boden liegen. Sie fühlen sich dann wie ein Handy, dessen Akku leer ist, sind kraftlos. Ihnen fehlt die Zeit, sich aufzuladen und so fühlen sie sich wie Jesus, der auf dem Boden kriechend sein Kreuz trug. Alle sammelten, was ihnen die Energie raubt, ihren Akku leer werden lässt und schrieben dies auf kleine Akkus. Gemeinsam tauschten sie sich aber auch darüber aus, was den Akku wieder auflädt: Familie, Freunde, schöne Erinnerungen, das persönliche Gebet. Bei den folgenden Stationen in der Stephanskirche lenkten die Jugendlichen den Blick auf das, wofür sie einstehen. Sie ließen die Anwesenden bewerten, was ihnen wichtig ist: Umwelt, Sport, Glaube, vielfältige Gesellschaft, Frieden, Gerechtigkeit und auch ergänzen wie Familie und Freunde.

In einem Anspiel drehte sich das Gespräch um den Wert von Turnschuhen: für einen selbst, für die Wirkung gegenüber anderen. Bin ich dadurch etwas Besonderes, investiere ich wirklich in mich selbst, wenn ich teure Schuhe trage. Sie verglichen es mit dem Schwimmbad: dort seien alle gleich, denn die Äußerlichkeiten wie Handy, Schuhe, Klamotten könnten dort bedeutungslos sein.

Abschluss in der Josefskirche

letzte Station gebrochen

Für die letzte Station in St. Josef hatten die Jugendlichen einen kleinen Film gedreht. Sie zeigten Situationen, in denen gestritten wurde, in denen jemand ausgeschlossen wurde und jemand weinte. Die Anwesenden wurden gefragt, wann hattest Du zuletzt Streit, wann wurdest Du zuletzt ausgeschlossen, wann hast Du zuletzt geweint. Dem kritischen Blick in die eigene Situation folgt der Ausblick, was Hoffnung auch im größten Leid bietet und wer für einen da sein kann. So schloss der Jugendkreuzweg mit Zuversicht für den eigenen Weg. Dieser konnte mit Laugengebäck, dank einer Spende von Bäcker Dhein, und Getränken abgeschlossen werden. Aber auch mit der gewohnten Kollekte für die deutsch-evangelisch-lutherische Schule Talita Kumi , der über 170 Jahre alten Schule in Beit Jala, ganz in der Nähe von Bethlehem und Jerusalem. Hier lernen Mädchen und Jungen, Christen und Muslime auf Arabisch, Englisch und Deutsch gemeinsam in einem geschützten Raum, in dem sie sich frei entfalten können und eine Perspektive für die Zukunft erhalten. Träger der Schule ist das Berliner Missionswerk.

Bildergalerie des ökumenischen Jugendkreuzweges

8 Bilder