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Die Kirche St. Johannes Nepomuk ist reich an Symbolik.
Aus diesem Grunde haben wir für Sie einen kleinen
Kirchenführer erstellt.

Viel Spaß beim Selber Erkunden!

Markus Koch

Markus Koch

Ansprechpartner für Kirchenführungen
Kirchstraße 6
55469 Rayerschied

Kirchenführer St. Johannes Nepomuk Rayerschied

Kommt man nach Rayerschied, so fällt der markante 35m hohe Kirchturm auf, der das Ortsbild der Gemeinde Rayerschied prägt. Interessant ist hierbei, dass der Kirchturm als Fingerzeig Gottes von allen Punkten der dazu gehörenden Dörfer Benzweiler, Rayerschied, Pleizenhausen und Bergenhausen gesehen werden kann.

Eindrucksvoll ist es besonders wenn man von Benzweiler nach Rayerschied fährt. Sieht man den Turm von Benzweiler noch in seiner imposanten Größe, so hat man den Eindruck, wenn man Rayerschied näher kommt, dass der Turm hinter der Kuppe nahe des Sportplatzes in Rayerschied vollständig verschwindet. Doch die 
Kirchturmspitze ist immer noch zu erkennen und wenn man den höchsten Punkt der Kuppe erreicht so präsentiert sich die Kirche eindrucksvoll in voller Pracht. Bei der Kirche handelt es sich um die Pfarrkirche der Pfarrei Rayerschied, die dem hl. Johannes Nepomuk, einem aus Prag stammenden Pfarrer, der da er das Beichtgeheimnis wahrte und deswegen in der Moldau ertränkt wurde, geweiht ist.

Zur ehemaligen Pfarrei Rayerschied gehörten die Dörfer Benzweiler, Pleizenhausen, Bergenhausen, Steinbach, Budenbach, Riegenroth und Kisselbach

Rayerschied 1

Der Turm der Kirche besteht aus einem 20 m hohen Mauerwerk und einer 15 m hohen Helmspitze. Die Mauern außen 4,50 m im Quadrat mit 2 Strebpfeilern sind unten 80 cm dick, im oberen Turmgeschoss 75cm, so dass sich der Turm auf 4,40 m absetzt. Am Giebel des Schiffes liegend dient er im unteren Geschoss als Eingangshalle. Im oberen Geschoss über dem Kirchendach befindet sich der Glockenstuhl mit vier doppelten Schalllöchern. Auf dem Turm ist ein 3,50 m hohes Kreuz montiert. Die Kuppel am Fuße des Kreuzes hat einen Durchmesser von 50 
cm. Auf der Spitze des Kreuzes ist ein 70 cm hoher Wetterhan, der sich auf einem Kugellager je nach Windrichtung drehen kann. Der Ornamenthahn ist aus Kupfer gefertigt. 

Bereits früh finden sich in Rayerschied Zeichen des christlichen Glaubens. Rayerschied lag ursprünglich im Pfarrsprengel des Zisterzienserklosters Kumbd. Eine Kapelle bestand bereits 1361. Stifter waren die Ritter von Schöneberg auf Wesel. 

Nach der Reformation zerfiel diese Kapelle, wurde aber um 1620 wieder aufgebaut und mit der Pfarrei Schöneberg vereinigt (1706). 1840 war die tiefe Lage des Fußbodens so feucht, dass der die Kirche umgebende Friedhof abgetragen werden musste. Als Pastor Franz Hobusch im Jahre 1859 nach Rayerschied kam, stand er 
daher vor einer denkbar schwierigen Aufgabe. Sowohl die Kirche als auch das Pfarrhaus befanden sich in einem schlechten baulichen Zustand. Pastor Hobusch baute im Jahre 1867 ein neues Pfarrhaus in Rayerschied. Im Jahre 1872 wurde bereits ein Neubau in Erwägung gezogen. Dieses Vorhaben kam jedoch nicht zur Ausführung, wegen des Kulturkampfes, aber auch weil die Katholiken von Kisselbach und der umliegenden Dörfer sich dagegen sträubten. Pastor Hobusch startete erneut einen Versuch im Jahre 1883 doch dieses Vorhaben scheiterte. 

Pastor Heinrich Seul kam im Jahre 1894 nach Rayerschied. Er baute dann, als die Katholiken von Kisselbach und Umgebung nun endlich ihre Mithilfe zugesagt hatten, im Jahre 1896 eine neue im neugotischen Stil erbaute Kirche. Architekt war Heinrich Wiethase, der auch verantwortlich war für den Bau der Pfarrkirche St. Erasmus
Rheinböllen und den Bau des Puricelli-Komplexes in Rheinböllen. Am Namenstag des hl. Johannes von Nepomuk am 16.05.1900 wurde die Kirche durch Weihbischof Karl Ernst Schrod konsekriert. Der Kostenvoranschlag vom Jahre 1872 war: 16 - 17.000 Thr.

In den fünfziger Jahren wurde die Kirche erstmals renoviert. Glücklicherweise wurde seinerseits beim Anstrich Kalkfarbe verwendet, so dass Restaurator Günther Daniel in den Jahren 1992 - 1994 einen sogenannten Analoganstrich vornehmen konnte, der sich exakt am ursprünglichen Anstrich orientierte. Die Kirche gilt unter Kennern als einmalig, weil alles von der Kirchenbank bis zum Anstrich komplett und originalgetreu erhalten ist. 

Am 21.05.2000 zur 100 Jahr Feier wurden zwei neue Glocken durch Regionaldekan Richard Baus geweiht. Die alten Glocken konnten wegen Risse nicht mehr benutzt werden. Die eine Glocke ist St. Martin geweiht, die andere eine Marienglocke.

Westseite der Pfarrkirche mit Jahreszahl der Grundsteinlegung und Balkenkreuz aus Sandstein (frühes 19. Jahrhundert)

Betritt man den Innenraum der Kirche so fällt zunächst das großflächige Bildmotiv auf dem Chorbogen auf:

Chorbogen

An der Chorbogenspitze ist Gott-Vater in der Mitte dargestellt. Ihm zur Rechten ist Gottes Sohn - Jesus Christus und zur linken Maria (Mutter Gottes)

Chorbogen4

Die Engel darunter als Wesen zwischen Himmel und Erde werden mit ihren zwei wichtigsten Aufgaben dargestellt.

Chorbogen5

Links wird der Engel mit Blickrichtung zu Gott dargestellt und damit der Aufgabe Gott zu loben.

Rechts mit den Blick runter auf uns Menschen als Aufgabe den Gläubigen, die das Heil erben sollen (also Sündenvergebung erfahren zu haben und dadurch in einer lebendigen Beziehung zu Jesus Christus stehen) zu dienen bzw. zu helfen.

"Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken" 
(Matthäus 11,28)

Chorbogen6

Dieses Bibelwort steht unter der Darstellung der Menschen auf dieser Welt. Die Menschen der damaligen Zeit hatten kein einfaches Leben, oft war der Alltag sehr beschwerlich. Man kann dieses Bibelwort auch so übersetzen: "Kommt her zu mir, die ihr müde seid und ermattet von der übermäßigen Last des Alltages. Aufatmen sollt ihr und frei sein."

Gott lädt die Mühseligen und Beladenen ein. Menschen die müde geworden sind und schwer tragen an ihren Belastungen. Da ist die bettlägerige alte Frau, die sich von ihrer Tochter helfen lassen muss sich aufzurichten oder der Mann mit einem Rechen, der schwere Feldarbeit leisten muss. (links), aber auch die fromme kniende und betende Jungfrau, sowie daneben ein alter Mann mit Bart und ein Junge gehindert und auf Krücken angewiesen. In den Gesichtern spiegelt sich die Not dieser Menschen. Mühsal und Lasten bringen sie mit und eine große Sehnsucht nach einem besseren Leben.

Und Gott steht mit offenen Armen da und wendet sich all diesen Menschen zu. Seine Einladung gilt. Er lädt die Menschen ein zu bringen, was sie belastet und müde macht:

  • den Stress, der oft den Alltag prägt und die Verantwortung, die wir zu tragen haben
  • die Sorge um Menschen, die uns anvertraut sind
  • das Leiden an einer Krankheit, mit der wir leben müssen
  • die Trauer um einen geliebten Menschen, der uns genommen wurde
  • die Schuld, die wir auf uns geladen haben
  • die Angst vor dem, was unsere Zukunft bringt
  • all die Wunden, die uns das Leben im Lauf der Zeit beigebracht hat
  • aber auch die Ansprüche, die wir an uns selber stellen und uns damit unter Druck setzen
  • und die Routine, die sich manchmal in unser Glaubensleben eingeschlichen hat.

"Kommt und bringt das zu mir, in diese Kirche!" will man in diesem Bild damit ausdrücken. 

"Ich will euch erquicken" sagt Jesus. Erquicken ist ein Wort, das wir in unserer Alltagssprache kaum mehr gebrauchen. Es bedeutet: stärken und wieder lebendig machen. Erquickung gibt es an der Quelle, aus der frisches, lebendiges Wasser fließt (Farbe Blau im Chorbogen). Jesus ist diese Quelle aus der wir neue Kraft schöpfen. Er lässt und aufatmen und befreit in unseren Alltag gegen. Vielleicht bleiben die Lasten und Mühen dieselben und doch lassen sie sich anders tragen, mit neuer  Hoffnung und neuer Kraft. Bei Jesus kommt es zu einem Aufatmen, dass uns wirklich weiterhilft.

auf der Innenseite des Chorbogens finden sich die Symbole der 4. Evangelisten. 
Diese sind wie folgt:

Matthäus als Mensch

Chorbogen10

Das Matthäus-Evangelium entstand um das Jahr 80 nach Christus. Matthäus war wahrscheinlich ein aus dem 
Judentum kommender Schüler der Apostel. Das uns überlieferte Evangelium wurde in griechischer Sprache 
geschrieben. Matthäus legt Wert auf die Interpretation der Gestalt Christi als Erlöser, der sich den Menschen in der Tradition des Alten Testaments zu erkennen gibt. Matthäus geht auf den Stammbaum Jesu ein und deutet bereits in seiner Kindheitsgeschichte den Messias an. Deshalb ist das Symbol des Matthäusevangeliums der Mensch, welcher oft  mit Flügeln dargestellt wird

Markus als Löwe

Chorbogen7

Markus verfasste das älteste der vier Evangelien. Er schrieb es um 70 nach Christus zur Zeit der Zerstörung Jerusalems durch die Römer. Dieses Evangelium beginnt mit dem Wirken Johannes des Täufers. Im Zentrum des Evangeliums stehen die Erzählungen vom Leiden und Tod Christi. Die eindrucksvolle Schilderung der Rolle Johannes des Täufers als Rufer in der Wüste führte dazu, dass der Löwe zum Symbol des Markus wurde. 

Lukas als Stier

Chorbogen8

Lukas war wahrscheinlich Arzt. Er trat mit dem Anspruch auf, einen Tatsachenbericht zu verfassen und die Geschichte Jesu wahrheitsgemäß wiederzugeben. Er wollte die Verkündigung der frohen Botschaft historisch und theologisch zuverlässig überliefern und berief sich auf Augenzeugen zurückliegender Überlieferungen. Das Lukas-Evangelium datiert aus der Zeit 80 bis 90 nChr. Da am Anfang des Evangeliums die Ereignisse um die Geburt Johannes des Täufers stehen, dessen Vater Zacharias Priester im Tempel zu Jerusalem war, ist das Symbol des Evangeliums der Stier, welcher als  Opfertier galt.

Johannes als Adler

Chorbogen9

Das Evangelium des Johannes entstand etwa um 100 nach Christus. Dieses Evangelium unterscheidet sich von den 
anderen. Es fehlen viele der Ereignisse, die in den anderen Evangelien zur Sprache kommen. Das Johannes-Evangelium wird durch einen kontemplativen, meditativen Ton geprägt, in dem die Belehrungen und Reflexionen Jesu im Mittelpunkt stehen. Wie schon Markus erwähnt auch Johannes die Geburt Jesu mit keinem Wort. Da der Beginn des Johannesevangeliums, der Prolog, einen geistigen Höhenflug  darstellt, wurde der Adler zum Symbol dieses Evangeliums

Das Christusmonogramm

Chorbogen12

Das Christusmonogramm an der Spitze im Inneren des Chorbogens besteht aus den beiden übereinander geschriebenen griechischen Buchstaben Χ (Chi, gesprochen: ch) und Ρ (Rho, gesprochen: r), ungefähr in folgender Form: ☧. Es wird auch Chi-Rho oder Konstantinisches Kreuz genannt, früher auch Christogramm. Dabei handelt 
es sich um die ersten beiden Buchstaben des griechischen Wortes Χριστός Christós (Christus). 

Nach dem Kreuz und dem Fisch ist es das am häufigsten anzutreffende Symbol für Jesus Christus. Es ist seit dem 2. Jahrhundert n. Chr. bekannt und ist damit eines der ältesten christlichen Embleme (Symbole) – noch vor dem Kreuz. Christen verwenden es, um ihren Glauben an Jesus Christus darzustellen und um sich untereinander zu erkennen.

Volksaltar11

Ein weiteres Christusmonogramm befindet sich auf dem Volksaltar Dies kann wie folgt gedeutet werden: Das Nomen sacrum IHS leitet sich von den ersten drei Buchstaben des Namens Jesu in griechischen Großbuchstaben ab, Ι Η Σ Ο Υ Σ, wobei das Sigma durch ein lateinisches S ersetzt ist.

Eine volkstümliche Deutung für IHS ist – unter mehreren anderen – im Deutschen auch „Jesus, Heiland, Seligmacher“. Verbreitet ist auch die lateinische Lesart Iesus Hominum Salvator („Jesus, der Retter der Menschen“)

Rayerschied 5

Der Hochaltar wurde im Jahre 1900 gefertigt. Folgende Firmen waren daran beteiligt

  • Unterbau Zeichnung: Bildhauer Wilhelm Mayr, Koblenz-Lützel Hergestellt: Steinmetz Pages Koblenz
  • Aufbau: Hergestellt: Bildhauer Wilhelm Mayr, Koblenz Lützel Bilder: Hergestellt Firma Walter, Trier
  • Stufen: Hergestellt Schreiner Baumgarten, Kisselbach

Insgesamt beliefen sich die Kosten für die Erstellung des Hochaltars damals auf 3565,00 Mark

Tabernakel und Aussetzungsnische

Tabernakel14

Liturgisch hat der Hochaltar heute nur noch die Funktion der Beherbergung des Tabernakels, also der Aufbewahrung der konsekrierten Hostien, die nach katholischer Lehre Leib Christi sind und bleiben.

Unterhalb in diesem verschließbaren Schrank werden die Hostien aufbewahrt. Oberhalb befindet sich die 
Aussetzungsnische, in der die geweihte Hostie in einer Monstranz auch zur Anbetung ausgesetzt werden kann.

Links neben dem Tabernakel ist das letzte Abendmahl dargestellt

Abendmal15

Rechts daneben ist die weihnachtliche Szene, in der die Heiligen Drei Könige dem neugeborenen Jesuskind Gold, Weihrauch und Myrre schenken, dargestellt.

Altarbild16

Nikolaus von Myra

Nikolaus17

Auf der linken Seite neben der Darstellung des letzten Abendmahles ist eine Statue des heiligen Nikolaus von Myra * zwischen 270 und 286 in Patara; † 6. Dezember 326, 345, 351 oder 365) Er ist einer der bekanntesten Heiligen der Ostkirchen und der lateinischen Kirche. 

Sein Gedenktag, der 6. Dezember, wird im gesamten Christentum begangen und ist mit zahlreichen Bräuchen verbunden.

Nikolaus wirkte in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts als Bischof von Myra in der kleinasiatischen Region Lykien, damals Teil des römischen, später des byzantinischen Reichs, mittlerweile der Türkei. Sein griechischer Name Nikólaos bedeutet „Sieg des Volkes“ und war bereits in vorchristlicher Zeit gebräuchlich. Zahlreiche Legenden gibt es von diesem bis heute bedeutenden Heiligen. So wird unter anderem erzählt, dass ein verarmter Mann beabsichtigte, seine drei Töchter zu Prostituierten zu machen, weil er sie mangels Mitgift nicht standesgemäß verheiraten konnte. Nikolaus, noch nicht Bischof und Erbe eines größeren Vermögens, erfuhr von der Notlage und warf in drei aufeinander folgenden Nächten je einen großen Goldklumpen durch das Fenster des Zimmers der drei Jungfrauen. In der dritten Nacht gelang es dem Vater, Nikolaus zu entdecken, ihn nach seinem Namen zu fragen und ihm dafür zu danken. Aufgrund dieser Legende wird der Heilige oft mit drei goldenen Kugeln oder Äpfeln als ikonografischem Heiligenattribut dargestellt.

Der Heilige Matthias

Matthias18

Rechts neben der Darstellung der Heiligen Drei Könige, wo sie beim neugeboren Jesus-Kind ihre Geschenke bringen wird der Heilige Apostel Matthias dargestellt.

Der jüdische Schriftgelehrte Matthias † um 63, wahrscheinlich  in Jerusalem) war ein Jünger Jesu. Nach dem Tod des Judas Iskariot wurde er zu den verbliebenen elf Aposteln Jesu hinzugefügt (Apg 1,15–26 EU). Er gilt deshalb als zwölfter Apostel.

Der Legende nach sollen die Gebeine des Apostel Matthias mehr als 250 Jahre nach seinem Tod im Auftrag der Kaiserin Helena, Mutter des römischen Kaisers Konstantin I., in Palästina aufgefunden und vom Trierer Bischof Agritius nach Trier überführt worden sein. Im Jahr 1127 wurden menschliche Gebeine, die in der Benediktinerabtei St. Matthias in Trier aufgefunden wurden, als die seit Jahrhunderten verschollenen Reliquien des Apostels Matthias angesehen. Sie werden seitdem in der Abteikirche von Pilgern verehrt.

Das Grab des Heiligen Matthias ist das einzige Apostelgrab oberhalb der Alpen und da sich dieses Grab in Trier befindet, ist dieser auch der Patron des Bistums Trier. Dadurch wird die Verbindung der Pfarrei auch deutlich, die ja zur Diözese Trier gehört

In der Schmuckbordüre werden einige der Leidenswerkzeuge (auch Passionswerkzeuge, lateinisch Arma Christi ‚ Waffen Christi‘) dargestellt die in Beziehung zum Leiden und Sterben Jesu Christi stehen

Die Geißelsäule

Geisselsäeule19

In der Nacht vor der Kreuzigung wurde Jesus an die Geißelsäule gebunden und vielfach von Soldaten mit 
Geißeln und Ruten geschlagen, damit er am Morgen vor Pilatus in geschwächtem Zustand erscheine. Eine solche 
Säule ist in den biblischen Evangelien nicht erwähnt, vielmehr geht sie auf die christliche Überlieferung zurück

Kreuznägel mit Hammer und Zange

Kreuznaegel20

Alle vier Evangelisten berichten über die Kreuzigung

So steht im Johannes-Evangelium (Joh 19,18)

Dort nagelten sie Jesus ans Kreuz. Rechts und links von ihm wurden zwei andere Männer gekreuzigt.

Speerspitzen

Speerspitzen21

Die römischen Soldaten waren mit Schwertern und Lanzen bewaffnet. Auch die Speerspitze einer Lanze wird 
in den Evangelien erwähnt. 

So steht im Johannes-Evangelium (Joh 19,34)

Aber einer der Soldaten stach ihm mit seinem Speer in die Seite Da kam Blut und Wasser heraus. 

Kleeblatt- oder Lazaruskreuz

Kleeblattkreuz22

Das Kleeblattkreuz, oder auch Lazaruskreuz ist ein Kreuz, dessen Enden mit dem Kleeblatt verziert sind. Es 
wird als Sterbekreuz in der katholischen Kirche verwendet. In der Schmuckbordüre finden wir drei Kreuze. 
Symbol dafür, dass Jesus drei Tage ruhte, ehe er dann von den Toten auferstanden ist. 

So stehen die drei Leidenswerkzeuge für das Leiden und die drei Kreuze für seine Auferstehung.

Johannes von Nepomuk - unser Kirchenpatron

Chorfenster23

Die Fenster im Chorraum und im Kirchenschiff stammen von der Glas- und Kunstmalerei der Firma Binsfeld in Trier

Beschreibung des linken Chorfensters: Links ist der Priester und Märtyrer Johannes von Nepomuk, der Namenspatron der Rayerschieder Kirche dargestellt. Er wurde um 1350 in Pomuk bei Pilsen geboren und verstarb am 20. März 1393 in der Moldau bei Prag. Sein Gedenktag ist der 16. Mai.

Johannes aus Pomuk wurde nach Studien der Theologie in Prag und des kanonischen Rechts in Padua 1372 Notar in der erzbischöflichen Kanzlei in Prag und später Domherr und Generalvikar des Erzbischofs in Prag. Sein energisches Auftreten für die Rechte der Kirche machten ihn beim Volk berühmt und dem König lästig. 1380 wurde er zum Priester geweiht und Pfarrer an der Galluskirche in Prag, wo der sich besonders um die deutschstämmigen Kaufläute bemühte. 1389 wurde er Generalvikar der Diözese Prag, die Auseinandersetzungen mit König Wenzel IV, König von Böhmen und Deutschland und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, nahmen zu.

Die Überlieferung berichtet, dass die Königin Johannes zu ihrem Beichtvater wählte. Wenzel wollte nun Johannes zwingen, das Beichtgeheimnis zu brechen, aber der weigerte sich, wurde deshalb gefoltert und in die Moldau geworfen. Durch ein Wunder- nach der einen Version trocknete die Moldau aus, so dass man seine Leiche fand, nach der anderen Version hatte die Königin eine Erscheinung von fünf Sternen, die den Fundort offenbarten - wurde der Tote geborgen und beigesetzt. 

Historisch richtiger ist, dass Johannes in die Auseinandersetzungen zwischen König Wenzel und dem Prager Erzbischof Jenzenstein am 20. März 1393 gefangen genommen, gefoltert, vom König selbst mit Pechfackeln gebrannt, durch die Straßen geschleift und dann in der Moldau ertränkt wurde.

Johannes´ Leichnam wurde im Veitsdom in Prag bestattet und schon bald als Märtyrer verehrt. 1719 fand man bei der Öffnung des Grabes Gebeine und Zunge unversehrt. Sein Denkmal auf der Prager Karlsbrücke, das 1693 errichtet wurde, machte ihn zu einem der wichtigsten Brückenheiligen. 

Johannes Nepomuk Lied (Musik nach Gotteslob Nr. 81)

Denkmal für Gott – so stehst du auf den Säulen,
blickst auf das Kreuz und lädst uns zum Verweilen.
Heute wie einst will dein beredtes Schweigen Christus bezeugen.
Sag uns, Johannes Nepomuk, die Gründe,
Treubruch, Verrat, geheimnisvolle Sünde,
die du erfuhrst und unverbrüchlich hütest,
für die du littest.
Was dir die Folterqualen nicht entrissen, 
darf auch die Neugier unsrer Zeit nicht wissen.
Hilf, dass wir nie, mit Worten oder Taten,
Christus verraten.
© Peter Gerloff

Der Heilige Wendelinus von Tholey

Links ist der Pfarrpatron der Pleizenhausener Kapelle der heilige Wendelinus von Tholey abgebildet, dessen Gedenktag am 20. Oktober gefeiert wird.

Wendelin soll der Legende nach ein schottischer Königssohn gewesen sein, der auf der Rückreise von einer Pilgerfahrt nach Rom in die Gegend von Trier kam und hier verblieb. Um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, musste er sich bei einem reichen Grundherrn als Hirte verdingen. Immer wieder soll er mit der Herde zu einem weit vom Landgut entfernten Berg gezogen sein, wo er in der Einsamkeit ungestört zu Gott beten konnte. Als der Dienstherr einmal an dem vom Hirten bevorzugten Weideplatz vorbeikam, wurde er sehr zornig, weil er glaubte, dass Wendelin mit der Herde von so weit weg abends nicht rechtzeitig zu Hause sein könne. Doch, so berichtet die Legende weiter, als der Gutsherr nach Hause kam , war Wendelin mit seiner Herde schon längst da. Nun erkannte der Gutsherr, dass dieser Viehhirte ein ganz besonderer Mensch war. Um ihm eine Freude zu bereiten, erbaute er für den Fremden in der Nähe des Landgutes eine Einsiedlerzelle. Hier konnte Wendelin in Frieden leben und sich ganz dem Gebet und der Besinnung hingeben.

Als Mönche des nahe gelegenen Klosters Tholey von dem frommen Mann hörten, baten sie ihn ihr Abt zu werden. So soll er fortan im Kloster gelebt haben, wo er im Jahr 617 starb. An seiner Begräbnisstätte entstand bald die Wallfahrtskirche Sankt Wendel, die im Lauf der Zeit von Tausenden von Pilgern aufgesucht wurde und die der Stadt im Saarland auch ihren Namen gab.

Die Heilige Apollonia

Chorfenster24

im rechten Chorfenster finden wir links die Pfarrpatronin der Kisselbacher Filialgemeinde die Heilige Apollonia, eine Märtyrerin aus Alexandria die im Jahre 249 verstarb. Sie ist die Schutzheilige der Zahnleidenden. Bischof Eusebius von Cäsarea berichtet in seiner Kirchengeschichte:

"Aber auch die hochbewunderte, damals schon greise Jungfrau Apollonia ergriffen sie, brachen ihr durch Schläge auf die Kiefer die Zähne heraus, schichteten vor der Stadt einen Scheiterhaufen und drohten, sie lebendig zu 
verbrennen, wenn sie nicht mit ihnen die Formeln des Unglaubens ausspräche. Sie aber, nach kurzen Bitten aufgehoben, sprang in das Feuer und wurde von der Flamme verzehrt"

Zur Schutzheiligen der Zahnleidenden wurde Apollonia erst im 14. Jahrhundert, nachdem Papst Johannes XXI bei Zahnschmerzen ein Gebet zur heiligen Apollonia empfohlen hatte. Seither wurde ihr Martyrium ausgeschmückt und die Heilige, oft mit einer riesigen Zahnzange ausgestattet, in zahlreichen Kunstwerken bildlich und plastisch dargestellt. 

Die Hl. Apollonia ist auch die Schutzheilige der Zahnärzte.

Heilige Heinrich von Bamberg

Als die Kirche von 1896 bis 1902 erbaut wurde hieß der Pfarrer der Pfarrei Rayerschied Heinrich Seul. Er verewigte seinen Namenspatron rechts im rechten Chorfenster den Heiligen Heinrich von Bamberg. Heinrich II., Heiliger, aus dem Adelsgeschlecht der Ottonen, war als Heinrich IV. von 995 bis 1004 und wieder von 1009 bis 1017 Herzog von Bayern, von 1002 bis 1024 König des Ostfrankenreiches, von 1004 bis 1024 König von Italien und von 1014 bis 1024 römisch-deutscher Kaiser. Geboren: 6. Mai 973 n. Chr., Bad Abbach Gestorben: 13. Juli 1024, Göttingen. Bestattet wurde er im Bamberger Dom

Das Chorfenster in der Mitte (ohne Abbildung, da durch den Hochaltar verdeckt) zeigt die Kreuzigungsszene mit Jesus Christus, seiner Mutter Maria, seinen Lieblingsjünger Johannes und einem römischen Soldaten

In den Fenstern des Kirchenschiffes finden sich Ehrentitel von Maria aus der Lauretanischen Litanei. Die Lauretanische Litanei – lat. Litania de Beata (Maria Virgine), „Litanei von der Seligen (Jungfrau Maria)“ – ist eine in der katholischen Kirche verwendete Litanei, deren Anrufungen sich an die Gottesmutter richten. Sie geht auf mittelalterliche Wurzeln zurück und wurde mehrfach erweitert und verändert.

Diese sind wie folgt:

1. Fenster rechts und links

Kirchenfenster 25

"Turis eburna"  - Du elfenbeinerner Turm

"Stella matutina" - Du Morgenstern

2. Fenster rechts und links

Kirchenfenster26

"Rosa mystica" - Du geheimnisvolle Rose

"Regina martyrium" - Du Königin der Martyrer

3. Fenster rechts und links

Kirchenfenster27

"Regina virgium"  - Du Königin der Jungfrauen

"Sancta virgo virginium" - Heilige Jungfrau über allen Jungfrauen

4. Fenster rechts und links

Kirchenfenster28

"Refugium pecatorum" - Du, Zuflucht der Sünder

"Sedes sapientae" - Du, Thron der Weisheit

Rayerschied 8

Die Kanzel, ein erhöhter Ort, wo das Wort Gottes verkündigt und die Predigt gehalten wird. 

In katholischen Kirchen werden Kanzeln, heute nur noch selten gebraucht, weil die Liturgiereform des II. 
Vatikanischen Konzils die Messliturgie neu gestaltete. 

Größere Bedeutung erhielt wieder der Ambo, ein erhöhter Ort, von dem aus das Wort Gottes sowohl verlesen als auch in der Predigt ausgelegt wird. 

Die Kanzel in Rayerschied wurde vom Bildhauer Wilhelm Mayr aus Koblenz Lützel im Jahr 1907 hergestellt und 
errichtet. 

Im Kanzelcorpus finden sich die vier großen westlichen Kirchenlehrer

  • Ambrosius von Mailand,
  • Augustinus von Hippo,
  • Papst Gregor der Große und
  • Hieronymus.

Ambrosius von Mailand

Ambrosius30

Ambrosius von Mailand (* 339 in Trier; † 4. April 397 in Mailand) wurde als römischer Politiker zum Bischof von Mailand gewählt. Er ist einer der vier lateinischen Kirchenlehrer der Spätantike der Westkirche, war der jüngere 
Bruder der Heiligen Marcellina und Satyrus von Mailand und trägt seit 1295 den Ehrentitel Kirchenvater.

Die Verehrung des Heiligen als Schutzpatron der Imker erklärt sich aus einer Überlieferung, der zufolge 
sich in der Kindheit des Heiligen ein Bienenschwarm auf seinem Gesicht niedergelassen haben soll. Die Bienen seien in den Mund des Kindes gekrochen und hätten es mit Honig genährt. Dies wurde als Zeichen Gottes und ein Hinweis auf eine große Zukunft des Kindes gedeutet. Bienen werden wegen ihres seit jeher wertvollen Honigs und wegen des Wachses, des über Jahrhunderte einzigen Materials für die Kerzenherstellung 

Augustinus von Hippo

Augustinus31

Augustinus von Hippo, (* 13. November 354 in Tagaste, auch: Thagaste, in Numidien, heute Souk Ahras in Algerien; † 28. August 430 in Hippo Regius in Numidien, heute Annaba in Algerien) war ein numidischer Kirchenlehrer. Er war 
neben Hieronymus, Ambrosius von Mailand und Papst Gregor dem Großen einer der vier lateinischen Kirchenväter der Spätantike und ein wichtiger Philosoph an der Schwelle zwischen Antike und Frühmittelalter.

Augustinus wirkte als Redner in Thagaste, Karthago, Rom und Mailand. Unter dem Einfluss der Predigten des Bischofs Ambrosius von Mailand ließ er sich im Jahr 387 christlich taufen; von 395 bis zu seinem Tod 430 war er Bischof von Hippo Regius. Sein Gedenktag in der Liturgie ist der 28. August. Augustinus wird hier mit einem flammenden Herz als Symbol der göttlichen Liebe  dargestellt.

Papst Gregor, der Große

Gregor32

Gregor der Große (Gregorius, als Papst Gregor I.; * um 540 in Rom; † 12. März 604 ebenda) war von 590 
bis 604 Papst. Er gilt als einer der bedeutendsten Päpste und ist der jüngste der vier großen lateinischen Kirchenväter der Spätantike. 1295 wurde er heiliggesprochen.

Sein Gedenktag ist der 3. September, dem Tag seiner Wahl als Papst 590. Gregor folgte anfangs der Familientradition und ging nach einer gründlichen rhetorischen und juristischen Ausbildung zunächst einer weltlichen Karriere als Politiker nach.

Nach seiner Amtszeit als Praefectus urbi von Rom – entschied er sich 575 jedoch für ein Leben als Mönch; 
Die elterliche Villa auf dem Monte Celio wandelte er in ein Benediktinerkloster um, Papst Pelagius II., holte ihn 579 in den Kirchendienst Nach seiner Rückkehr wurde Gregor Berater Pelagius’ II. und am 3. September 590 selbst zum Papst gewählt – der erste Mönch der lateinischen Kirche, der zum Bischof von Rom und damit zum Patriarchen gewählt wurde. 

Der Heilige Hieronymus

Hieronymus39

Sophronius Eusebius Hieronymus (* 347 in Stridon, Dalmatia; † 30. September 420 in Bethlehem, Syria Palaestina) war ein Gelehrter und Theologe der alten Kirche. Er war Kirchenlehrer und wird in verschiedenen christlichen Konfessionen als Heiliger und als Kirchenvater verehrt. 

Sein Gedenktag am 30. September wird in den orthodoxen Kirchen, der römisch-katholischen und der armenischen Kirche begangen. Auch der Evangelische Namenkalender führt ihn am 30. September auf.

Seine Attribute sind die Bibel und der scharlachrote Kardinalshut

Rayerschied 9

Der Marienaltar auf der linken Seite wurde im Jahre 1907 vom Bildhauer Wilhelm Mayr aus Koblenz-Lützel hergestellt und errichtet.

Im Zentrum ist lebensgroß die Heilige Maria, Mutter Gottes mit Jesus-Kind auf dem Arm dargestellt. Mit Krone und Zepter ist sie mit königlichen Würden ausgestattet. 

Die Grundlage der königlichen Verehrung Mariens liegt im Lukas Evangelium. Bei der Verkündigung wird Maria zur Mutter des Sohnes Gottes und des Königs David berufen: 

„Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben, und er wird über das Haus Jakob auf ewig König sein und seiner Herrschaft wird kein Ende sein“ (Lk 1,32–33 ).

Darauf bezieht sich die spätere Glaubensüberzeugung, dass Maria als Mutter des Messiaskönigs an seiner königlichen Würde teilhat.

Die Heilige Elisabeth von Thüringen

Elisabeth36

Links zur Seite der Mutter Gottes ist die Heilige Elisabeth von Thüringen mit dem Rosenwunder dargestellt. Sie wurde 1207 in Pressburg oder auf der Burg Rákóczi in Sárospatak (Ungarn); † 17. November 1231 in Marburg an der Lahn), auch Elisabeth von Ungarn genannt (ungarisch Szent Erzsébet), war eine ungarische Prinzessin, deutsche Landgräfin, ist Heilige der katholischen Kirche und galt in Deutschland zeitweise auch als „Nationalheilige“. 

Der Namenstag der Landespatronin von Thüringen und Hessen fällt auf den 19. November, den Tag ihrer Beisetzung. Das Rosenwunder geht auf folgende Erzählung zurück: Als Elisabeth eines Tages in die Stadt geht, um den Armen Brot zu geben, obwohl gerade dies ihr unter Strafe verboten ist, trifft sie die Mutter ihres Mannes, die ihre Barmherzigkeit nicht gutheißt und ihr eine Falle stellen will. Auf die Frage, was sie in dem Korb habe, den sie bei sich trägt, antwortet Elisabeth, es seien Rosen im Korb. Ihre Schwiegermutter bittet sie, das Tuch zu heben, um die wunderbaren Rosen sehen zu können. Widerwillig hebt Elisabeth das Tuch und im Korb liegen Rosen statt des Brotes für die Armen.

Heilige Barbara

Elisabeth35

Rechts von der Mutter Gottes wird die Heilige Barbara von Nikomedien. Sie war eine christliche Jungfrau, Märtyrerin des 3. Jahrhunderts. Der Überlieferung zufolge wurde sie von ihrem Vater enthauptet, weil sie sich weigerte, ihren christlichen Glauben und ihre jungfräuliche Hingabe an Gott aufzugeben. 

Die heilige Barbara zählt zu den vierzehn Nothelfern, und ihr Verhalten im Angesicht von Verfolgung und Tod 
gilt als Symbol der Wehr- und Standhaftigkeit im Glauben. Darauf weist ihre Darstellung mit ihrem Attribut, dem Turm, hin, der meist drei Fenster enthält. Deswegen wird sie als Patronin der Türme und der Festungsbauten verehrt. Wegen des von ihr beauftragten Einbaus der Fensteröffnung in den Turm gilt sie als Schutzheilige der Architekten und aller Arten von Bauarbeitern. Aber insbesondere wird sie als Schutzpatronin der Bergleute verehrt. 

Ihr Gedenktag ist der 4. Dezember

Rayerschied 10

Auch der Josefsaltar auf der rechten Seite wurde im Jahre 1907 vom Bildhauer Wilhelm Mayr aus Koblenz-Lützel hergestellt und errichtet.

Im Zentrum dieses Altars steht der Heilige Josef, der Ziehvater Jesu. Josef von Nazareth ist der Bräutigam Marias, und der Ziehvater Jesu. Die Evangelien berichten, er sei Zimmermann oder Bauhandwerker aus Nazaret gewesen. In diesem Altar ist er zu erkennen an dem Winkelmaß als Attribut, was auf seinen Beruf verweist. 

Im Neuen Testament heißt es bei Johannes, Josef sei von der Bevölkerung als der Vater Jesu angesehen worden (Joh 1,45 „Jesus aus Nazaret, den Sohn Josefs ) 

Die Evangelisten Matthäus (Mt 1,18 EU) und Lukas (Lk 1,35 EU) betonen hingegen, dass Josef lediglich der gesetzliche Vater Jesu gewesen sei, da Maria diesen nicht durch menschliche Zeugung, sondern durch die Wirkung des Heiligen Geistes empfangen habe. 

Sein Gedenktag ist der 19. März

Das Heilige Grab

Rayerschied 11

In der Karwoche und in der Osterzeit wird in Rayerschied jedes Jahr das Heilige Grab aufgebaut

Der Heilige Petrus

Elisabeth38

Links neben dem heiligen Josef ist der hl. Simon Petrus (* in Galiläa, Datum unbekannt; † um 65–67, möglicherweise in Rom), erkennbar an seinem Attribut dem Himmelsschlüssel. Er war nach dem Neuen Testament einer der ersten Juden, die Jesus Christus in seine Nachfolge berief. Er wird dort als Sprecher der Jünger bzw. Apostel, erster Bekenner, aber auch Verleugner Jesu Christi, Augenzeuge des Auferstandenen und einer der Leiter („Säulen“) der Jerusalemer Urgemeinde dargestellt.

Er war Gründer und Haupt der Gemeinde von Rom gewesen sei und hat dort das Martyrium erlitten. Die römisch-katholische Kirche führt den Primatsanspruch des Papsttums über die Gesamtkirche auf die Annahme zurück, Petrus sei der erste Bischof von Rom gewesen und Christus habe Petrus und dieser den folgenden Bischöfen von Rom einen Vorrang als Leiter, Lehrer und Richter aller Christen gegeben. Die Päpste werden daher auch als „Nachfolger Petri“ bezeichnet. Die übrigen Kirchen lehnen diesen Anspruch ab.

Sein Gedenktag ist der 29. Juni

Johannes, der Täufer

Johannes39

Rechts ist der Heilige Johannes der Täufer, erkennbar an seinen Attributen dem Kreuzstab und dem Lamm.

Johannes der Täufer (* etwa 5 v. Chr.; † um 30, aber sicherlich vor 36 n. Chr.) war ein jüdischer Bußprediger, der um 28 n. Chr. in Galiläa und Judäa auftrat. 

Johannes wird im Neuen Testament als Prophet der Endzeit und Wegbereiter Jesu Christi mit eigener Anhängerschaft dargestellt. Er ist der Cousin von Jesus und hat ihn auch getauft.

Nach Mk 6,17–29 und Mt 14,3–12 soll die Tochter von Herodes’ Frau Herodias Salomae, von ihr dazu angestiftet, von Herodes den Kopf Johannes’ des Täufers als Belohnung für einen Tanz gefordert und erhalten haben.

Sein Gedenktag ist der 24. Juni

Taufbecken40

Der Unterbau des Taufbeckens wurde nach einem Entwurf von Bildhauer Wilhelm Mayr aus Koblenz-Lützel vom Steinmetz Pages im Jahr 1900 hergestellt.

Ursprünglich war sein Platz im Chorraum, seit einigen Jahren hat es einen neuen würdigen Platz, gerade auch wegen der Johannes-der-Täufer Abbildung im Josefsaltar gefunden.

Unser Taufbecken ist achteckig. Dies symbolisiert die sieben Schöpfungstage und die „neue Schöpfung“ errinnert aber auch an die Beschneidung Jesu, die nach jüdischem Brauch am achten Tag nach der Geburt erfolgte.

Der Deckel wurde im Jahre 1904 von der Firma Brems-Varrain aus Trier angeschafft. Er trägt die Gravur "TO 
LAVATUR QUI BAPTIZATUR PECCATO (sinngemäß: durch die Taufe wird von der (Erb)Sünde gereinigt)

Für das Taufbecken wurde damals 542 Mark aufgewendet.

Herz-Jesu41

In der Mitte des Kirchenschiffes ist an der rechten Seite eine lebensgroße Jesus-Figur mit einem Herz in der Mitte dargestellt.

Die Verehrung des Heiligsten Herzens Jesu ist eine Ausdrucksform der römisch-katholischen Spiritualität. Dabei wird Jesus Christus unter dem Gesichtspunkt seiner durch sein Herz symbolisierten Liebe verehrt. 

Der dazugehörige Grundtext aus dem Evangelium ist Joh 19,34 bzw. Joh 7,37 f. das durchbohrte Herz des Gekreuzigten als Quelle der Sakramente der Kirche. In der Präfation der Votivmesse vom Heiligsten Herzen Jesu heißt es: „Aus seiner geöffneten Seite strömen Blut und Wasser, aus seinem durchbohrten Herzen entspringen die Sakramente der Kirche. Das Herz des Erlösers steht offen für alle, damit sie freudig schöpfen aus den Quellen des  Heiles.“

Die Herz-Jesu-Verehrung erlebte eine Blütezeit gegen Ende des 19. Jahrhunderts, eben auch zu der Zeit in der die Kirche in Rayerschied erbaut wurde. 1899 weihte Papst Leo XIII. die ganze Welt dem Herzen Jesu.

Unterhalb der Herz-Jesu-Figur hält ein Engel ein Schild mit der Aufschrift.


Heiligstes Herz Jesu
erbarme dich unser

Immerwaehrende-Hilfe42

Das Gnadenbild Unserer Lieben Frau von der immerwährenden Hilfe ist ein weit verbreitetes Gnadenbild und eine weltbekannte Mariendarstellung.

Die Gottesmutter ist auf Goldgrund dargestellt. Sie trägt ein rotes Unter- und ein dunkelblaues glänzendes Obergewand mit einem Stern auf dem Kopfschleier; diesen umgibt der Heiligenschein. Auf dem linken Arm trägt sie das in Grün und Gold gekleidete Jesuskind. Das Haupt des Kindes ist mit einem Kreuznimbus umgeben, rechts daneben steht „IC-XC“ für den Namen „Jesus Christus“ 

Das Kind wird von der linken Hand der Mutter gehalten und greift mit beiden Händen nach ihrer rechten. Sein Kopf ist jedoch abgewandt, und der Blick geht zu dem Kreuz hinüber, das der Erzengel Gabriel trägt. Wie durch eine Bewegung vorahnenden Erschreckens hat sich von dem einen Fuß die Sandale gelöst und fällt zu Boden. Beidseitig des Marienhauptes schweben Engel, die in verhüllten Händen die Leidenswerkzeuge Christi tragen. Auch sie sind durch griechische Buchstaben als die Erzengel Michael und Gabriel gekennzeichnet.

In Deutschland wurde dieses Gnadenbild u. a. durch Wilhelm Emmanuel von Ketteler bekannt gemacht, der es vom Ersten Vatikanischen Konzil aus Rom mitbrachte und als Kopie auf seinem Grab in Mainz aufstellen ließ

Der Kreuzweg

Kreuzweg43

Im Kirchenschiff verteilt laden die 14. Stationen des Kreuzweges zum Mitgehen ein. Die Bilder sind auf Metallplatten gemalt, die Rahmen sind aus Eichenholz. Der Kreuzweg wurde im Jahre 1907 bei der Firma Bomb in Luxemburg erworben. 

Beichtstühle

Beichtstuhl44

Aus optischen Gründen, nicht weil es die Rayerschieder besonders notwendig hätten, befinden sich im hinteren Kirchenschiff gleich zwei Beichtstühle rechts und links des Einganges.

Diese sind aus Pitchpine und wurden von der Firma Hellermann und Scharwitz aus Bochum geliefert

Orgel45

Unsere Orgel hat acht Manuale, zwei Pedalregister, Pedalkoppel; Magazingebläse, elektr. Gebläse und der Orgelschrank ist aus Pitchpine. Die Orgel wurde im Jahr 1902 vom Orgelbauer Stockhausen von Linz am Rhein aufgestellt

Benzerter-Fenster46

Im Vorraum zum Kirchenschiff befindet sich dieses Fenster. Es erinnert an die  Gefallenen der Ortsgemeinde Benzweiler aus dem 1. Weltkrieg. Im Bild ist der auferstandene Christus mit dem Bibelwort:

Ich bin die Auferstehung und das Leben.(Johannes 11,25)

Die Pfarrkirche St. Johannes Nepomuk wurde von Herrn Pastor Hobusch 1871 geplant und unter der Leitung von Herrn Pastor Seul 1896 - 1900 im neogotischen Stil erbaut. Am Namenstag des hl. Johannes von Nepomuk am 16.05.1900 wurde die Kirche konsekriert. Der Kostenvoranschlag vom Jahr 1872 war 16 - 17000 Thr.

Die Fundamentmauern des Turmes, des Schiffes, des Chors und der Sakristei sind aus Schiefernbruchstein. Die Bruchsteine stammen aus den Brüchen Pleizenhausen, Steinbach und Ellern. Der Mörtel wurde mit Schwarzkalk, Rheinsand und Schlackensand hergestellt. Der ganze Oberbau wurde aus Feldbrandsteinen in Verbindung mit Sandsteinquaderwerk ausgeführt. Hierbei wurde der gleiche Mörtel wie bei den Fundamenten benutzt. Die äußeren Flächen sind mit Zementmörtel ausgefugt. Die Feldbrandsteine wurden in Dellhofen hergestellt und mit Pferde- und Ochsenfuhrwerken im Frondienst über die Schiffstraße nach Rayerschied gebracht. 

Die weitgehend wetterbeständigen Sandsteine sind aus den Brüchen von Philipp Bock aus Hochstätten. Das Dach wurde mit Schiefer eingedeckt, Ort und Kehlen aus Bleitafeln, Fallrohre  und Dachrinnen aus Zinkblech hergestellt.

Schiff und Chor sind überwölbt. Das Gewölbe besteht aus Sandsteinrippen, die mit Tuffstein ausgemauert und mit Gips verputzt wurden. Für den Fußboden in der Kirche wurden Mettlacher Platten verwendet, für die Stufen der Freitreppe Basaltlava.

Der Dachstuhl von Kirche und Turm besteht aus Oberländer Tannenholz. Die Backsteinmauern sind von den Fundamentmauern durch eine Asphaltschicht gegen Feuchtigkeit isoliert. Das Kirchenschiff ist außen 15,10 m lang und 10,90 m breit, innen 13,80 m lang und 9,60 m breit. Die Spannweite zwischen den 10 Strebpfeilern, die 1,60 m tief und 54 cm breit sind, beträgt 9,10 m, die Kämpferhöhe 4,50 m, die Stichhöhe des Tuffsteingewölbes 6,50. Die Schiffmauern sind 65 cm dick, die Höhe beträgt 8,60 m. Die Strebepfeiler stehen 3,70 m auseinander.

Die Empore ist 9,60 m breit und 4,20 m lang, was einer Fläche von 40,32 qm entspricht und ist durch eine steinerne Wendeltreppe in einem Seitentürmchen zu erreichen. Über diese Treppe ist auch der obere Teil des Glockenturmes begehbar. 

Sämtliche Türen lassen sich nach außen öffnen. Der Chor ist konstruiert wie das Kirchenschiff und innen 6,80 m mal 6,90 m groß  Neben dem Chor befindet sich die Sakristei, ebenfalls gewölbt mit einem Kamin. Unter der Sakristei ist ein Holz und Abstellkeller. Die Sakristei ist durch eine Verbindungstür vom Chor aus, sowie durch eine Außentür zu erreichen.

(aufgestellt im November 1995 durch Bernhard Huhn, Benzweiler)

Unser Orgel in Rayerschied

gespielt von Bernd Loch
Rayerschied 17