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Neue Liturgische Orte für die Josefskirche

In der Josefskirche diskutieren wir schon lange über die Gestaltung des Altarraums. Die erste Überlegung war, die Kommunionbank wegzunehmen, um (ähnlich wie in Biebern) einen offeneren Altarraum zu bekommen und besonders den Ambo deutlicher zur Geltung zu bringen. 

Hierzu gab es ein Gespräch mit dem Bistumsarchitekten Josef Eltges:

  • Wenn die Kommunionbank bleibt, bleibt auch das Problem des Ambos, der halb hinter der Kommunionbank verschwindet.
  • Zweites Problem ist, dass es im Altarraum und in der ganzen Kirche keine Spur der Gegenwart gibt. Die Kirche ist mehr ein „Barock-Museum“ als eine Kirche, in der Gemeinde von heute Gottesdienst feiert.

 Um die Gegenwart deutlich zu machen, sollen deshalb Ambo und Altar zeitgenössisch neu gestaltet werden. Dazu wurden zum 1. Advent 2022 provisorisch in einer neuen Gestalt aufgestellt. Die Gemeinde ist eingeladen, die Frage mit zu überlegen, und ihre Meinung dazu zu sagen, bevor die Räte eine Entscheidung treffen.

Rückfragen und weitere Infos gibt es bei

Lutz Schultz

Lutz Schultz

Dekan
Klostergasse 1
55469 Simmern

bisherige Entwicklung des Projektes

Antrag zur Neugestaltung Altarraum und Kirche Simmern St. Joseph

Die Pfarrei Simmern-Rheinböllen St. Lydia (früher Pfarrei Simmern St. Josef) überlegt seit 2020 eine Neugestaltung des Altarraums der Kirche St. Josef Simmern. Dazu hat sich eine Arbeitsgruppe (in wechselnder Besetzung) gebildet. Die Gemeinde wurde u.a. in einem Gemeinde-Workshop, in Gottesdiensten und Pfarrbriefartikeln in die Überlegungen mit einbezogen und um ihre Meinung gefragt.

Der vorgegebene Raum mit barock-imitierten Prinzipalien Altar und Ambo und raumprägender barocker Kommunionbank erwies sich für die Liturgie als zunehmend schwierig. Die Gemeinde identifiziert sich mit ihrer barocken Kirche, wünscht sich aber für die Liturgie einen offeneren, zeitgemäßeren Raum. Die Kirche soll ihre Geschichte zeigen, sie soll aber auch als Raum erkennbar sein, in dem „Gemeinde heute 21. Jahrhundert“ sich versammelt.

Beim Ortstermin der Baukommission 26.6.2023 stellten Gemeindevertreter eine provisorische Lösung vor. Dazu wurde die Kommunionbank weggenommen und Altar und Ambo wurden durch einfache, provisorische Kuben ersetzt. Die BauKo befürwortete diese Lösung als Zwischenschritt.

Die Kommunionbank sollte zumindest in Teilen im Raum erhalten bleiben. Es wurde empfohlen, Teile seitlich des Taufbeckens aufzustellen.

Die Gemeinde sollte über ein Kirchenjahr Erfahrungen mit der neugefundenen Lösung machen und sie weiterentwickeln: Wie stellt sich die Pfarrei in dieser Kirche die „Liturgie der Zukunft“ vor? Wozu soll die Kirche in Zukunft dienen?

Die Neugestaltung des Altarraums hat sich bis heute bewährt:

  • Der Gottesdienst ist offener geworden.
  • Altar- und Gemeinderaum werden stärker als Einheit wahrgenommen.
  • Es ist mehr Raum für die Liturgie entstanden, was besonders bei größeren Gottesdiensten z.B. an Feiertagen oder Familiengottesdiensten positiv erlebt wird.
  • Die Raummöglichkeiten sind vielfältiger geworden: z.B. können auch Gruppengottesdienste im Kreis um den Altar gefeiert werden.
  • Die liturgischen Dienste kommen stärker zur Geltung, die Personen sind präsenter im Raum.Die Liturgie kann sich besser entfalten: z.B. kann die Einzugs-Reverenz des Priesters und der Assistenz vor dem Altar statt vor dem Hochaltar gemacht werden.

Die Aufstellung der Kommunionbank-Teile am Taufbecken wurde probiert, aber von der Arbeitsgruppe wieder verworfen: Die Länge der Teile und ihre geschwungene Form machen in der Säulen-Vierung um das Taufbecken überhaupt keinen Sinn. Es wurde eine Aufstellung vor den beiden hinteren Bänke-Blocks probiert. Auch das wurde verworfen. Die Proportionen passen nicht zusammen. Beide Möglichkeiten würden auch einen offenen Raum konterkarieren, wie die Gemeinde ihn sich um das Taufbecken vorstellt.

Zwei Fotos der quadratischen Kommunionbank-Intarsien wurden probeweise an die Emporen-Brüstung angebracht. Das überzeugt uns. Denn sie korrespondieren hervorragend mit dem Orgel-Prospekt.

Die Gemeinde wünscht sich einen offenen Raum rechts und links neben dem Taufbecken. Die Bänke in diesem Bereich sollen weggenommen werden. Der offene Raum kann für Tauffeiern, kleinere Gottesdienstformate, oder als „Raum der Begegnung“ flexibel genutzt werden. Bei Bedarf können Klappstühle aufgestellt werden.

„In Zukunft“ soll die Kirche weiterhin ein Ort für die Gottesdienste sein. Es werden aber wenigere und kleinere Gottesdienste sein. Deshalb soll der Altarraum so gestaltet werden, dass (feste oder mobile) Plätze für kleinere Gottesdienste da sind. Darüber hinaus soll die Kirche insgesamt ein offener Ort werden, der zu Begegnung in vielfältiger Form einlädt. (z.B. Treffen nach dem Gottesdienst – Gesprächsrunden – Meditationen – Kinder, Jugendliche u.a. Zielgruppen – Konzerte – Theater – Ausstellungen)

Optisch raumöffnend könnte auch eine Wegnahme der Kreuzwegbilder wirken. (Es sind Drucke von Bildern des Malers Gebhard Fugel, 1863-1939) Das kann aber erst nach einem Neuanstrich geschehen.

Die Neugestaltung wird mit 50.000 € veranschlagt (abzüglich 7.500 € Zuschuss des Bistums). Die Arbeitsgruppe hat sich der Frage gestellt, ob der finanzielle Aufwand in der aktuellen Kirchensituation vertretbar ist – ob das Geld nicht besser für bauerhaltende oder restauratorische Maßnahmen an der Kirche verwandt werden soll (aktuell: Dachgesims, Deckengemälde, optional: Innenanstrich) oder für die Sanierung des Hunsrückdoms Ravengiersburg. Auch karitative Bedarfe in der Pfarrei oder weltkirchlich werden genannt. Ist das Projekt das richtige Signal in dieser Kirchenzeit (Missbrauchsskandal, Kirchenaustritte)? Haben wir als Kirche gerade nicht wichtigeres zu tun?

Die Diskussion kam zu dem Ergebnis: Wir wollen das eine tun und das andere nicht lassen. Es gibt in der Gemeinde eine hohe Spendenbereitschaft und viel Engagement für karitative und weltkirchliche Zwecke und für Sanierungs-Projekte (z.B. Caritas-Kleiderkammer, Pfarrcaritas, Sternsingeraktion, Eine-Welt-Projekte Goma und Elanthoor, Orgelsanierung Simmern und Ravengiersburg). Wir sehen uns aber auch in der Verantwortung, die Kirche zu erhalten, zu pflegen und kommende Generationen attraktiv zu gestalten. Wir wollen zeigen, dass Gotteslob und Gottesdienst für uns einen hohen Wert darstellen.

Das Projekt wurde so vom Pfarrgemeinderat am und vom Verwaltungsrat am befürwortet.

Nach der gründlichen Beschäftigung mit dem Kirchenraum und Abwägung aller Aspekte bitten wir das Bistum um die Eröffnung eines Künstlerwettbewerbs für die Neugestaltung des Altarraums (Altar, Ambo, Sedilien), außerdem um die Zustimmung, die Intarsien der Kommunionbank an der Orgelemporen-Brüstung anzubringen.

 

 

Pfarrer Lutz Schultz

Markus Koch
Pfarrgemeinderat

Birgit Bai
Verwaltungsrat

Die Pfarrei Simmern St. Josef / Pfarrei Simmern-Rheinböllen St. Lydia überlegt seit 2020 eine Neugestaltung des Altarraums der Kirche St. Josef Simmern. Dazu hat sich eine Arbeitsgruppe gebildet. Die Gemeinde wurde u.a. in einem Gemeinde-Workshop, in Gottesdiensten und Pfarrbriefartikeln in die Überlegungen mit einbezogen und um ihre Meinung gefragt.

Der vorgegebene Raum mit barock-imitierten Prinzipalien Altar und Ambo und raumprägender barocker Kommunionbank erwies sich für die Liturgie als zunehmend schwierig. Die Gemeinde identifiziert sich mit ihrer barocken Kirche, wünscht sich aber für die Liturgie einen offeneren, zeitgemäßeren Raum. Die Kirche soll sowohl ihre Geschichte erzählen als auch als Raum erkennbar sein, in dem „Gemeinde heute“ sich versammelt.

Beim Ortstermin der Baukommission Ortstermin 26.6.2023 stellten Gemeindevertreter eine provisorische Lösung vor. Dazu wurde die Kommunionbank weggenommen und Altar und Ambo wurden durch einfache Kuben ersetzt. Die BauKo befürwortete diese Lösung als Zwischenschritt. Die Kommunionbank sollte aber zumindest in Teilen im Raum erhalten bleiben. Es wurde empfohlen, Teile seitlich des Taufbeckens aufzustellen. Die Gemeinde sollte über ein Kirchenjahr Erfahrungen mit der neugefundenen Lösung machen und sie weiterentwickeln: Wie stellt sich die Pfarrei in dieser Kirche die „Liturgie der Zukunft“ vor? Wozu soll die Kirche in Zukunft dienen?

Die Neugestaltung des Altarraums hat sich nach einem Jahr bewährt:

Der Gottesdienst ist offener geworden. Altar- und Gemeinderaum werden stärker als Einheit wahrgenommen. Es ist mehr Raum für die Liturgie entstanden, was besonders bei größeren Gottesdiensten z.B. an Feiertagen oder Familiengottesdiensten positiv erlebt wird. Die Raummöglichkeiten sind vielfältiger geworden: z.B. können auch Gruppengottesdienste im Kreis um den Altar gefeiert werden. Die liturgischen Dienste kommen stärker zur Geltung, die Personen sind präsenter im Raum. Die Liturgie kann sich besser entfalten: z.B. kann die Einzugs-Reverenz des Priesters und der Assistenz vor dem Altar statt vor dem Hochaltar gemacht werden.

Die Aufstellung der Kommunionbank-Teile am Taufbecken wurde ausprobiert, aber von der Arbeitsgruppe wieder verworfen: Die Länge der Teile und ihre geschwungene Form machen in der Säulen-Vierung um das Taufbecken überhaupt keinen Sinn. Es wurde eine Aufstellung vor den beiden hintern Bänke-Blocks probiert. Auch das wurde verworfen. Die Proportionen passen nicht zusammen. Beide Möglichkeiten würden auch einen offenen Raum konterkarieren, wie die Gemeinde ihn sich um das Taufbecken vorstellt.

Zwei Fotos der quadratischen Kommunionbank-Intarsien wurden probeweise an die Emporen-Brüstung angebracht. Das überzeugt uns. Denn sie korrespondieren hervorragend mit dem Orgel-Prospekt.

Die Gemeinde wünscht sich einen offenen Raum rechts und links neben dem Taufbecken. Die Bänke in diesem Bereich sollen weggenommen werden. Der offene Raum kann für Tauffeiern, kleinere Gottesdienstformate, oder als „Raum der Begegnung“ flexibel genutzt werden. Bei Bedarf können Klappstühle aufgestellt werden.

„In Zukunft“ soll die Kirche weiterhin ein Ort für die Gottesdienste sein. Es werden aber eher weniger und kleinere Gottesdienste sein. Dazu soll der Altarraum so gestaltet werden, dass (feste oder mobile) Plätze für kleinere Gottesdienste da sind. Darüber hinaus soll die Kirche insgesamt ein offener Ort sein, der zu Begegnung in vielfältiger Form einlädt: Treffen nach dem Gottesdienst – Gesprächsrunden – Meditationen – Kinder, Jugendliche u.a. Zielgruppen – Konzerte – Ausstellungen …

Optisch raumöffnend könnte auch eine Wegnahme der Kreuzwegbilder wirken. (Es sind Drucke von Bildern des Malers Gebhard Fugel, 1863-1939) Das kann aber erst nach einem Neuanstrich geschehen.

Die Arbeitsgruppe hat sich auch der Frage gestellt, ob der finanzielle Aufwand in der aktuellen Kirchensituation vertretbar ist. Die Neugestaltung wird mit 50.000 € veranschlagt (abzüglich 7.500 € Zuschuss Bistum) und soll möglichst durch Spenden finanziert werden. Es gibt die Meinung, dass das Geld besser für bauerhaltende oder restauratorische Maßnahmen an der Kirche verwandt werden soll (aktuell: Dachgesims, Deckengemälde, Innenanstrich) (oder für die Sanierung des Hunsrückdoms Ravengiersburg). Auch karitative Zwecke in der Pfarrei oder weltkirchlich werden genannt. Ist das Projekt das richtige Signal in dieser Kirchenzeit (Missbrauchsskandal, Kirchenaustritte)? Kann man dagegen nicht einwenden: Habt ihr als Kirche gerade nicht wichtigeres zu tun?

Die Diskussion kam zu dem Ergebnis: Wir wollen das eine tun und das andere nicht lassen. Es gibt in der Gemeinde eine hohe Spendenbereitschaft und viel Engagement für karitative und weltkirchliche Zwecke und für Sanierungs-Projekte (Caritas-Kleiderkammer, Pfarrcaritas, Sternsingeraktion, Eine-Welt-Projekte Goma und Elanthoor, Orgelsanierung Simmern und Ravengiersburg). Wir sehen uns aber auch in der Verantwortung, die Kirche zu erhalten, zu pflegen und kommende Generationen attraktiv zu gestalten. Wir wollen auch zeigen, dass Gotteslob und Gottesdienst für uns einen hohen Wert darstellen.

Nach der gründlichen Beschäftigung mit dem Kirchenraum und Abwägung der kritischen Fragen bittet die Arbeitsgruppe das Seelsorgeteam, den Pfarrgemeinde- und den Verwaltungsrat um Zustimmung. Danach kann die Eröffnung eines Künstlerwettbewerbs für die Neugestaltung des Altarraums (Altar, Ambo, Sedilien) und die Zustimmung, die Intarsien der Kommunionbank an der Orgelemporen-Brüstung beim Bistum beantragt werden.

neuer Altar St. Josef 1

Teilnehmer:: B. Bai, M. Hensel, A. Heyer, Fr. Heyer, M. Koch, L. Schultz, P. Viebig, C. Bongard, Th. Klemm, M. Plenz-Günster 
(entschuldigt: Th. Schneider, B. Hammen,)

Wir haben zwei Elemente der Kommunionbänke im hinteren Bereich um das Taufbecken aufgestellt.

Variante 1: seitlich des Taufbeckens (zwischen die Säulen)

Die Elemente schließen nicht bündig an die Säulen an. Es bleibt ein Spalt von ca. 50 cm.
Die Schwingung der Elemente reibt sich mit dem Quadrat um das Taufbecken.
Die Elemente zerstückeln den Raum in drei kleine Parzellen.
Eine Taufgemeinde wäre hinter den Elementen eingepfercht und vom Zelebranten abgegrenzt.
Wenn wir uns im hinteren Bereich einen offenen Raum für die Taufen und für Versammlungen verschiedener Art vorstellen, ergibt die Aufstellung keinen Sinn.

Variante 2: zwischen hinteren Bereich Taufbecken und Kirchenschiff (zwischen Säulen und Kirchenwände)

Auch hier schließen die Säulen nicht bündig an.
Die Schwingung der Elemente ist auch hier eine Fremd-Form, die mit nichts korrespondiert.
Die Elemente sind niedriger als die Kirchenbänke und stehen optisch in keinem Verhältnis.
Im Blick auf Tauffeiern und Versammlungen im hinteren Bereich wäre Variante 2 vorzuziehen.

Beide Varianten stehen sinnfrei im Raum und überzeugen uns deshalb nicht.

Wir bringen eine original-große Kopie der vergoldeten Kommunionbank-Elemente an die Orgelbrüstung. Es passt sich gut in die vorhandene Rechteck-Rahmung an der Brüstung ein. Es wirkt im Zusammenblick mit dem Orgelprospekt, Deckengemälde und Gesamtraum harmonisch und stimmig. Die schmucklose, schlichte Orgelbrüstung (ursprünglich holzfarben eiche, jetzt türkis marmoriert) wird durch die Elemente aufgewertet. Wir lassen zwei Kopien an der Orgelbrüstung und beobachten die Gemeindereaktion. (Wir vermuten, dass es kaum einer bemerkt, weil es sich so selbstverständlich einfügt.

Bildergalerie der Besprechung vom 07.11.2023

8 Bilder

Animation Kacheln Brüstung Empore St. Josef Simmern

Teilnehmer.: B. Bai, M. Hensel, A. Heyer, Fr. Heyer, M. Koch, L. Schultz, Th. Schneider, P. Viebig

Im offiziellen Protokoll der Baukommission Ortstermin 26.6.2023 wird besonders der Beitrag der Gemeindevertreter zur Diskussion gewürdigt: „Sie stellten überzeugend die gewonnenen Freiräume in Raum und Liturgie dar.“ ????

Die Baukommission hat uns die Frage mitgegeben: Wie stellt sich die Pfarrei in dieser Kirche die „Liturgie der Zukunft“ vor? Wo soll die Kirche in Zukunft dienen?

„In Zukunft“ soll die Kirche weiterhin ein Ort für die Gottesdienste sein. Es werden aber eher weniger und kleinere Gottesdienste sein.

Dazu soll der Altarraum so gestaltet werden, dass (feste oder mobile) Plätze für kleinere Gottesdienste da sind.

Darüber hinaus soll die Kirche ein offener Ort sein, der zu Begegnung in vielfältiger Form einlädt: Treffen nach dem Gottesdienst – Gesprächsrunden – Meditationen – Kinder, Jugendliche u.a. Zielgruppen – Ausstellungen – …

Im hinteren Bereich unter der Empore sollen die Bänke entfernt werden. Stattdessen soll es Klappstühle geben, die bei Bedarf situativ aufgestellt werden können. Dadurch würde ein offener „Raum der Begegnung“ entstehen.

In dem Zusammenhang sehen wir die Idee der Baukommission skeptisch, Elemente der Kommunionbank seitlich des Taufbeckens zwischen den Säulen aufzustellen. Das könnte den offenen Raum konterkarieren. Alternativ könnten sie an beiden Seiten zwischen das Kirchenschiff und den hinteren Bereich platziert werden.

Die dekorativen Elemente der Kommunionbank könnten vielleicht doch in die Vorderseite der Emporenbrüstung integriert werden. Die Baukommission hatte sich dagegen ausgesprochen. (Könnte das durch eine Fotomontage visualisiert werden?)

Optisch raumöffnend könnte auch eine Wegnahme der Kreuzwegbilder wirken. (Es sind Drucke von Bildern des Malers Gebhard Fugel, 1863-1939)

Nächster Schritt:

  1. Wir stellen mit Thomas Klemm die Kommunionbänke im hinteren Bereich auf, dokumentieren und beurteilen die Situation.
  2. Wir geben die hinteren Bänke an die Denkmalpflege ab.
  3. Im Januar / Februar könnten VR und PGR die Neugestaltung beschließen und das Bistum um die Eröffnung des Künstlerwettbewerbs bitten.

Protokoll L. Schultz

Treffen mit der Baukommission am 26. Juni 2023

Die Baukommission des Bistums hat sich am 26. Juni 2023 unter Leitung von Weihbischof Franz-Josef Gebert mit der Neugestaltung des Altarraums in der Josefskirche Simmern befasst. Mit Pfarrer Lutz Schultz, Pfarrer Thomas Schneider und Gemeindemitgliedern wurden vor Ort die Aspekte der Liturgie und des Denkmalschutzes ausführlich diskutiert.

Im Mittelpunkt standen die Fragen:

  • Wie versteht sich die Gemeinde?
  • Wie feiert sie Gottesdienst?
  • Was braucht sie (nicht) dafür?
  • Welche Beziehung hat sie zu ihrem barocken Kirchen[1]raum, wie geht sie mit ihm um?

Die bisherigen liturgischen Orte Altar und Ambo waren nicht barock, sie stammten aus den Achtzigerjahren. Sie wurden dem barocken Raum angeglichen. Aus Teilen der Kommunionbank wurde der Altar angefertigt. Der Ambo hinter der Kommunionbank hatte eine sich sehr zurücknehmende Gestalt. Er wird so aus heutiger Sicht der hohen Bedeutung des Wortes Gottes nicht gerecht. Hier muss eine bessere Lösung gefunden werden, die sich nicht angleicht sondern bewusst vom barocken Umfeld unterscheidet.

Der Gemeinde ist eine lebendige, offene, zeitgenössische Liturgie wichtig, die alle Gläubigen möglichst barrierefrei mit einbezieht. Das wird besonders in Gottesdiensten deutlich, bei denen viele liturgische Dienste im Altarraum mitwirken, wie z.B. beim Gründungsgottesdienst der fusionierten Pfarrei im Januar.

Bei den Erstkommunion- und Familiengottesdiensten wollen wir Kinder aktiv und nah beteiligen. In der Frauengemeinschaft, in der Jugendarbeit und um andere Themen entwickeln sich neue gottesdienstliche Formate. Dafür stellt die Kommunionbank eine hinderliche Barriere dar. Sie bleibt trotzdem eine sehr wertvolle barocke Arbeit. Die Wegnahme ist deshalb ein schmerzlicher Verlust, was allen bewusst ist. Die liturgischen Argumente wurden aber als wichtiger bewertet.

Es wurde lange diskutiert, wie die Kommunionbank weiter sinnvoll verwendet werden kann. Sie soll möglichst nicht irgendwo verschwinden. Zustimmung fand eine Aufstellung von zwei Teilen an den beiden Seiten des Tauforts. Dazu sollen die Bänke unter der Empore entfernt und durch Stühle ersetzt werden. Die jetzige provisorische Lösung stellt deutlich sichtbar einen Kompromiss dar.

Die Baukommission rät der Pfarrei, die Überlegungen damit nicht zu beenden, sondern weiter nach vorne zu treiben: Sie hat uns den Auftrag gegeben, jetzt die Frage zu überlegen: 

  • Wie will die Pfarrei in dieser Kirche in Zukunft Liturgie feiern?
  • Wozu soll diese Kirche in Zukunft dienen?

Die Antworten sollen Hinweise geben für die weitere Gestaltung. In diese Überlegungen wollen wir nach den Sommerferien einsteigen.

Melden Sie sich bitte bei Pfarrer Lutz Schultz, wenn Sie sich daran beteiligen möchten. Der Ortstermin der Baukommission war ein wichtiger und sehr ermutigender Schritt in den Überlegungen um den zukünftigen Altarraum der Josefskirche in Simmern.